Schnarchen - die oft unter-schätzte Volkskrankheit (2023)

Auch bei mir ist und war das Schnarchen ein Thema. Jeder der davon betroffen ist, kennt die Situation, wenn der Partner in der Nacht „eindeutige Zeichen“ sendet, dass mein Schnarchen mal wieder meine(n) Liebste(n) bei der nächtlichen Ruhe stört. Ich selbst weiß das aus eigener Erfahrung. Beide leiden unter dieser Situation erheblich, mit Folgen für den täglichen Alltag und die Gesundheit.
Lange habe ich die Signale und Wirkung ignoriert und durch den alltäglichen Stress das Problem zur Seite geschoben.

Es gibt jedoch Situationen, wie z.B. Beinahe-Unfall auf Grund von Sekundenschlaf oder erhebliche negative Wirkungen auf das eheliche Zusammenleben, die ein Nachdenken zur Ursachenfindung bewirken.
Nachdem ich mit dem Thema Schnarchen befasst habe, habe ich erkannt, dass das Schnarchen sich auch auf unsere Gesundheit mittelfristig z.T. erheblich negativ auswirken kann.

Aus diesem Grund ist es mir ein großes Anliegen, euch zum Nachdenken zu bewegen. Es war auch für mich kein einfacher Weg, heute eine Schlafmaske zu tragen. Der Umstand, dass ich 3-mal in das Schlaflabor musste, war hier nicht gerade förderlich. Auch an das Tragen der Maske muss man sich erst gewöhnen.

Jedoch lohnt es sich auf JEDEN Fall. Mein Leben hat sich durch die Maske erheblich verbessert und ich kann jedem empfehlen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Nachfolgender Blog soll hierzu einen Beitrag leisten.

1. Einleitung

Schnarchen ist nicht nur unangenehm und störend für den Schlaf, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. In diesem Blog werfen wir einen näheren Blick auf die Auswirkungen von Schnarchen auf unsere Gesundheit und erfahren, wie wir es vermeiden können. Lasst uns gemeinsam herausfinden, wie wir auf gesunde Weise eine erholsame Nachtruhe bekommen können!

2. Schnarchen – Was ist das und wie kann es die Gesundheit beeinträchtigen?

Eine Vielzahl von Menschen sind von dem Schnarchen betroffen. Es tritt auf, wenn die Atemwege während des Schlafs verengt sind und dadurch ein rasselndes Geräusch entsteht. Obwohl es für manche Menschen nur ein lästiges Problem ist, kann es für andere schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Wenn in Rückenlage die Zunge nach hinten fällt, kann die Engstelle (rot) den Luftstrom (blaue Pfeile) behindern.

Schnitt Kopf

Ein gestörter Nachtschlaf und seine Folgen verursachen enorme Einbußen im Privat- und Berufsleben der Patienten. Sie beschreiben ihre Lebensqualität als stark eingeschränkt. Besonders gefährdet sind männliche Patienten mit Schlafapnoe (dabei wird das Atmen nicht nur deutlich erschwert, häufig kommt es sogar zu einem kurzeitigen vollständigen Aussetzen der Atmung).
In manchen Fällen können dabei Lautstärken von bis zu 90 Dezibel erreicht werden, was eine größere Lautstärke als ein vorbeifahrender Zug bedeutet.

Studien haben gezeigt, dass nächtliche Atemprobleme die Sterblichkeitsrate bei Männern verdoppeln. Die Sterblichkeitsrate betroffener Frauen steigt ebenfalls, jedoch nicht so stark.

Setzt die Atmung auch nur vorübergehend aus, sinkt der Sauerstoffgehalt und bedeutet eine schwere Belastung für Herz und Gehirn. Gerade für das Gehirn ist eine solche Unterversorgung sehr gefährlich.

Das Herz muss öfter schlagen, um den Sauerstoffmangel auszugleichen. Eine erhöhte Herztätigkeit wiederum bedeutet für das Herz eine erhöhte Belastung des Herzmuskels und führt in der Konsequenz langfristig zu einer Schädigung des Herzens. Hierfür ist jedoch nicht nur die niedrig Blutsauerstoffsättigung verantwortlich.

Zusätzlich lösen Atempausen Stressreaktionen im Körper aus, die auch das Herz überlasten. Gleichzeitig treten weniger Tiefschlafphasen auf und es kommt im Ergebnis zu einer erhöhten Produktion des Stresshormons Cortisol. Dadurch steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich an.

Die Hälfte der Schlafapnoe-Patienten leidet unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und anderen Herzmuskelerkrankungen. Das Herzinfarktrisiko steigt um 30 Prozent. Das Schlaganfallrisiko bei Menschen mit Apnoe ist siebenmal höher als bei gesunden Menschen. Nachtapnoe und der damit einhergehende Sauerstoffmangel verursachen Veränderungen in den kleinen Blutgefäßen der Lunge. Dadurch erhöht sich der sogenannte Lungenwiderstand.

Dies führt später zu einer Vergrößerung der rechten Herzhälfte und einer rechtsseitigen Herzschwäche (Cor pulmonale).

Es beginnt mit erhöhtem Herzschlag (Palpitationen) und Atemnot. Ist auch die linke Herzhälfte betroffen, sammelt sich Wasser in den Beinen (Ödem) und die Leber vergrößert sich.

Im Rahmen vieler Studien wurde gezeigt, dass durch eine Schlafapnoe die Unfallgefahr im Straßenverkehr erheblich steigt. Viele Studien zeigen, dass Menschen mit Schlafapnoe doppelt so häufig in Unfälle verwickelt sind wie andere Verkehrsteilnehmer. Die Zahl der schweren Unfälle mit Personenschaden ist bis zu fünfmal höher – extreme Tagesmüdigkeit fordert ihren Tribut. Besonders während der Autofahrt ist eine ständig gestörte Nachtruhe unter anderem durch den gefürchteten Sekundenschlaf und Konzentrationsschwäche eindeutig gefährlich.

Ein erhöhtes Diabetesrisiko führen neuere Studien ebenfalls auf eine Schlafapnoe zurück. Menschen mit Schlafapnoe haben eine 2,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Insulinresistenz zu entwickeln, als gleichaltrige gesunde Menschen.

Sollte die Funktion des Hormons Insulin gestört ist, ist das Risiko für Typ-2-Diabetes stark erhöht. Die genauen Zusammenhänge zwischen Apnoe und Insulinresistenz werden diskutiert wird derzeit untersucht.

Bekannt ist, dass Atempausen eine Reihe von Stressreaktionen im Körper auslöst. Dabei werden vermehrt Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet, die die Insulintoleranz negativ beeinflussen.

Sodbrennen ist auch bei Schnarchen und Schlafapnoe üblich. Dies liegt daran, dass  sich aufgrund von Atemproblemen Magensäure in der Speiseröhre staut. Hier verursacht es ein typisches, sehr unangenehmes Brennen auf den Schleimhäuten der Brust.

Auch die Lust leidet Schlafapnoe wirkt sich auch auf die Libido aus: Sexuelle Probleme sind sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Patienten mit Schlafapnoe häufig. Auch bei Männern wurde ein enger Zusammenhang mit Erektionsstörungen beobachtet: Häufiger Sauerstoffmangel erhöht direkt das Risiko für Potenzprobleme.

In einer kürzlich durchgeführten Studie hatten fast 70 Prozent der Männer mit Schlafapnoe auch eine erektile Dysfunktion (erfolgt in mehr als zwei Dritteln der Versuche keine Erektion bzw. es kann keine Erektion für einen Geschlechtsverkehr aufrecht erhalten werden).

Darüber hinaus kann ein schlechter Schlaf auch zu einer Veränderung des Fettstoffwechsels und einer Erhöhung des Cholesterinspiegels führen. Übergewicht sind häufig die Folge.

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3. Wie können Sie Ihr Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken, verringern?

Wenn du nachts schnarchst, kann das ein Anzeichen für Schlafapnoe sein. Dabei kommt es immer wieder zu Atemaussetzern, die den Körper belasten und zu gesundheitlichen Problemen führen können. Um das Risiko einer Schlafapnoe zu verringern, gibt es verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst.

Zum Beispiel solltest du darauf achten, dass du genug Bewegung bekommst und dich gesund ernährst. Auch das Vermeiden von Alkohol und Zigaretten kann helfen, das Risiko zu senken.

Eine weitere Möglichkeit ist es, auf die Schlafposition zu achten. Wenn du auf dem Rücken schläfst, kann das die Atemwege blockieren und das Schnarchen verstärken. Versuche daher, auf der Seite zu schlafen oder nutze spezielle Kissen, die dich in der richtigen Position halten.

Stiftung Wartentest hat im September 2021 23 Mittel gegen Schnarchen getestet. Grundsätzlich wurden unter anderem 6 Produkte getestet, die eine Rückenlage verhindern, 7 Produkte, die die Nase freihalten und 3 Produkte, die den Unterkiefer vorverlagern sollen.

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die das Schnarchen minimieren bzw. unterbinden sollen. Aus den Ergebnissen von Stiftung Wartentest gingen mehrere Produkte hervor, die geeignet sind. Unter anderem wurden Schlafwesten empfohlen, die die Rücklagen verhindern sollen.

Grundsätzlich gibt es neben der Schlafweste ein Reihe von Hilfsmitteln, die eingesetzt werden können. 

4. Welche Behandlungsoptionen gibt es für Menschen mit Schlafapnoe?

Wenn Du unter Schlafapnoe leidest, solltest Du Dich unbedingt von einem Arzt beraten lassen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die auf Deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Eine Möglichkeit ist die sogenannte CPAP-Therapie, bei der Du eine Maske trägst, die über einen Schlauch mit einem Gerät verbunden ist.

CPAP steht für „Continuous Positive Airway Pressure“. Während dieser Behandlung schlafen Sie mit einer Maske, die nur Ihre Nase oder Mund und Nase bedeckt. Die Maske ist über einen Schlauch mit dem Beatmungsgerät verbunden. Er pumpt mit leichtem Überdruck Raumluft in die Atemwege. Einströmende Luft hält die Atemwege offen und beugt Apnoe vor.

An die Atemmaske muss man sich erst gewöhnen. Viele Menschen kommen jedoch nach 1 oder 2 Nächten mit einem CPAP-Gerät gut zurecht.

Andere haben große Probleme damit und brechen die Behandlung ab. Diese Bücher bieten praktische Informationen, um den Umgang mit typischen Problemen zu erleichtern.

Schnarchkissen
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POSIFORM Antischnarchkissen
Nach wissenschaftlichen Studien sind 55% der Schnarchursachen lagerungsbedingt. Viele Menschen schnarchen wesentlich häufiger in Rücken als in Seitenlage. Das Posiform Seitenlagerungs-Kopfkissen hat ein einzigartiges Anti-Schnarch-Design für höchste Wirksamkeit gegen Schnarchen.

Wirkungsweise
Die spezielle Form dieses Kissens erleichtert und forciert das Schlafen in Seitenlage, indem es den Kopf sanft seitlich nach unten drehen lässt. Dies erweitert den Raum hinter der Zunge und die ein und ausgeatmete Luft kann ungehindert passieren.
Indikationen
• Lagebedingtes Schnarchen
• Leichte und lagebedingte Apnoe, nach Rücksprache mit Ihrem Arzt
Gegenindikationen
• Probleme mit der Halswirbelsäule (HWS)
• sehr unruhiger Schlaf mit deutlicher Bewegungstendenz
Wirksamkeit
Sehr wirksam bei lagebedingtem Schnarchen durch sanfte Verhinderung der Rückenlage.

Nachfolgendes Video zeigt dir, wie die Schlafmaske funktioniert:

Schnarchen foto2
Schnarchen foto1

Eine weitere Möglichkeit ist die Unterkieferprotrusionsschiene, die Deine Zunge und Unterkiefer nach vorne drückt, um den Luftstrom zu verbessern.

Gebissschiene

Eine Unterkieferprotrusionsschiene ist ein zweiteiliges Schienensystem für den Unter- und Oberkiefer, bei dem Unterkiefer und Zunge leicht nach vorne versetzt werden. Die Schienen sind maßgefertigt aus durchsichtigem Kunststoff und werden durch seitlich angebrachte Stangen miteinander verbunden.

Kiefervermessung und Erstuntersuchung erfordern einen Besuch beim Zahnarzt. Der Zweck der Protraktion – das Vorschieben des Unterkiefers – besteht darin, die Atemwege zu stabilisieren oder zu verhindern, dass sie sich während des Schlafs verengen und schließen, was die Atmung unterbrechen könnte. Verhindern Sie gleichzeitig, dass die Zunge zurückrutscht und die Atemwege blockiert. UKPS sollte nur beim Schlafen getragen werden. Es ist wichtig, dass die Anwendung konsistent und dauerhaft ist , d.h. „lebenslang“ getragen wird.

Auch eine Operation kann in manchen Fällen sinnvoll sein, um den Rachenraum zu vergrößern und die Atmung zu erleichtern. Welche Behandlungsoption für Dich am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Wie viele Menschen leiden unter dem lästigen Problem des Schnarchens? Diese Frage beschäftigt viele von uns, denn Schnarchen kann nicht nur den Schlaf des Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch den seiner Mitbewohner. Doch wie hoch ist der Prozentsatz der Menschen, die von diesem unangenehmen Phänomen betroffen sind?

Eine genaue Antwort auf diese Frage ist schwierig zu geben, da die Ursachen und Ausprägungen des Schnarchens sehr individuell sind. Dennoch zeigen Studien, dass etwa 30% der Erwachsenen regelmäßig schnarchen und weitere 30% gelegentlich davon betroffen sind. Somit ist Schnarchen ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft und nach einer Lösung verlangt.

5. Fazit: Warum sollten Sie schnell handeln und sich behandeln lassen, um gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden?

Du solltest schnell handeln und dich behandeln lassen, wenn du unter Schnarchen leidest, um gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden. Denn Schnarchen kann nicht nur zu Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit führen, sondern auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen.

Eine frühzeitige Behandlung kann diese Risiken minimieren und deine Lebensqualität verbessern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Schnarchen zu reduzieren, wie beispielsweise eine Änderung des Lebensstils, die Verwendung von speziellen Hilfsmitteln oder eine Operation. Warte nicht, bis es zu spät ist, sondern handle schnell, um deine Gesundheit zu schützen.

Falls du schnarchst, so hoffe ich, dass ich zumindest zum Nachdenken angeregt habe. Ich hoffe, dass mein Beitrag zum Schnarchen dir hilft, das Schnarchen mit geeigneten Mitteln zu beseitigen. Ich kann dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass die Entscheidung, gegen das Schnarchen vorzugehen, eine meiner besten Entscheidungen war.

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